
Joseph Smith
"Ich habe mit mehr zu prahlen, als irgend ein Mensch je hatte. Ich bin der einzige Mensch, der jemals in der Lage war, die ganze Kirche zusammenzuhalten, seit den Tagen Adams...Weder Paulus, Johannes, Petrus noch Jesus waren in der Lage dazu." (History of the Church, Vol 6. S. 408, 409)
Joseph Smith ein Gott für die Mormonen
Joseph Smith machte sich einst selbst zu Gott, in dem er sagte:
"Gott machte Aaron zum Mundstück für die Kinder Israels und er wird mich zu Gott für euch an seiner statt machen und die Ältesten zum Mundstück für mich; und wenn ihr das nicht mögt, müsst ihr es bleiben lassen." (History of the Church, Vol. 6, S. 319-320, 1844)
Smith wird von den Mitgliedern als Prophet, Seher und Offenbarer verehrt. Seine Verehrung führte nicht selten zu Aussagen wie dieser:
"Der Tag wird kommen, meine Damen und Herren, ob sie zur Kirche gehören oder nicht, wo sie zu (Joseph Smith) aufsehen werden, wie zu einem Gott." (Heber C. Kimball, Journal of Discourses, 5:88)
Brigham Young machte ihn Gott gleich, in dem er sagte, dass niemand ohne seine Zustimmung in den Himmel kommen würde:
"Kein Mann und keine Frau wird jemals in dieser Dispensation in das celestiale Reich Gottes eintreten, ohne die Zustimmung von Joseph Smith ... jeder Mann und jede Frau müssen das Zertifikat von Joseph Smith jr. haben, als Pass für ihr Eintreten in die Wohnungen, wo Gott und Christus sind." (Journal of Discourses, vol. 7, S. 289 ,1869)
Prophezeiungen von Joseph Smith
Joseph Smith hatte verschiedenste Ämter und Aufgaben. Darunter Bürgermeister, General, religiöser Führer usw.. Doch an erster Stelle war er ein Prophet, ein Mann, der den Willen und die Absichten Gottes offenbart. Die mormonischen Schriften selbst sprechen von diesem Prinzip:
„ Und was sie, bewegt vom Heiligen Geist, reden werden, soll heilige Schrift sein, soll der Sinn des Herrn sein, soll das Wort des Herrn sein, soll die Stimme des Herrn sein und die Kraft Gottes zur Errettung sein. " (Lehre und Bündnisse, Abschnitt 68:4)
Joseph Smith kannte jedoch Ausnahmen. Er erhielt einst eine Offenbarung durch den Seherstein, durch welche er einige Männer nach Kanada sandte, um dort das Copyright für das Buch Mormon zu verkaufen. Der Zweck der Reise wurde nicht erfüllt und Joseph Smith rechtfertigte sich, indem er verkündete, dass es Offenbarungen gäbe, die von Menschen kommen und welche von böser Quelle. (B.H. Roberts, A Comprehensive History of the Church, Vol.1, S.165)
Die Bibel spricht von diesen Ausnahmen etwas anders:
„ Einen Mann aber, der nicht auf meine Worte hört, die der Prophet in meinem Namen verkünden wird, ziehe ich selbst zur Rechenschaft. Doch ein Prophet, der sich anmaßt, in meinem Namen ein Wort zu verkünden, dessen Verkündigung ich ihm nicht aufgetragen habe, oder der im Namen anderer Götter spricht, ein solcher Prophet soll sterben.
Und wenn du denkst: Woran können wir ein Wort erkennen, das der Herr nicht gesprochen hat?, dann sollst du wissen: Wenn ein Prophet im Namen des Herrn spricht und sein Wort sich nicht erfüllt und nicht eintrifft, dann ist es ein Wort, das nicht der Herr gesprochen hat. Der Prophet hat sich nur angemaßt, es zu sprechen." (Die Bibel, Deut. 18:19-21)
Hier entsteht wieder Raum für eine interessante, theologische Diskussion. Lassen wir diese beiseite und wenden uns der Formel zu, an dem ein Prophet erkannt werden kann: An der Erfüllung seiner Prophezeiungen, die mit Hilfe der Zeit ans Licht gelangen müssen.
Ich weiß, dass man mir am Ende dieses Kapitels vorwerfen wird, dass ich nur solche Offenbarungen aufgeführt habe, die eben nicht erfüllt wurden und für die sich der Prophet ja im Vorfeld gerechtfertigt hat. Ich möchte auf die so genannten „erfüllten Prophezeiungen" (z.B. die Voraussage des Bürgerkrieges, Rocky-Mountain-Prophezeiung usw.) hier deshalb nicht eingehen, da ich mir erhoffe, dass der Leser diese nach dem gemachten Vergleich mit neuer Einsicht hinterfragt und prüft. Das lohnt sich sicher.
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Die Toronto Reise
Wie bereits erwähnt sandte Joseph Smith im Winter 1829 -1830 aufgrund von Offenbarung Oliver Cowdery und Hiram Page nach Kanada, um das Copyright für das Buch Mormon zu verkaufen und Geld zu beschaffen.
Die Mission war komplett erfolglos.
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Die Missouri Prophezeiungen
Smith machte eine Reihe von Prophezeiungen in Zusammenhang mit Missouri, als dem Sammelplatz der Heiligen, welchen er als Zion lokalisierte.
7. März 1831, LuB 45:64-74
Die Heiligen sollen Reichtümer zusammentragen und ihr Erbteil kaufen, welches Neues Jerusalem genannt werden soll. Ein Land des Friedens, der Zuflucht und der Sicherheit, wohin die Schlechten nicht kommen werden und gegen welches sie nicht kämpfen werden. Alle Nationen werden sich fürchten.
Juli 1831, LuB 57:1-3
Missouri wird als der Sammelplatz der Heiligen benannt und der Ort für die Stadt Zions. Der Tempel soll in Independence gebaut werden. Dieses wird von den Heiligen gekauft werden, als ein ewiges Erbe.
13. August 1831, LuB 62:1,6
Die Glaubenstreuen werden bewahrt werden und sich in Missouri erfreuen. "Ich der Herr gebe denen die treu sind, Verheißungen und kann nicht lügen."
22 und 23. September 1832, LuB 84:2-5,31
Zion wird mit seinem Tempel „in dieser Generation" in Independence gebaut werden. Diese Generation soll nicht sterben, bis der Tempel gebaut werden wird an diesem Ort.
All diese Prophezeiungen wurden nicht erfüllt. Die Mormonen wurden 1839 aus Independence und all ihren Siedlungen gejagt. Der Tempel wurde nicht gebaut und das Grundstück dafür ist heute im Besitz der „Church of Christ - Temple Lot“. Niemand aus dieser Generation ist mehr am Leben. Die „Schlechten" wurden nicht vertrieben, sondern die Mormonen. Die verlorenen Zehn Stämme wurden nicht in Missouri gesammelt. Keine der Prophezeiungen wurde erfüllt, obwohl die meisten Mormonen glaubenstreu waren und Joseph Smith folgten.
12. Oktober 1833, LuB 100:13-25
Zion (Missouri) wird für eine kurze Zeit gezüchtigt aber dann erlöst.
10. Dezember 1833, History of the Church 1:455
Joseph Smith sagte den Heiligen, dass sie ihre Länder in Missouri behalten und rechtliche Entschädigung von ihren Feinden fordern sollen. Wenn sie dies nicht tun, wird Gott sie mit Zehntausend seiner Heiligen rächen und all ihre Widersacher werden zerstört werden.
Die Mormonen verloren alle ihre Ländereien in Missouri. Rechtliche Entschädigung wurde nicht erteilt und ihre Feinde wurden nicht zerstört und deren Schlechtigkeit nicht gerächt.
Im Jahre 1834 prophezeite Joseph Smith den Mitgliedern des Zion Camps, dass sie innerhalb von drei Jahren nach Jackson County marschieren werden und nicht ein Hund es wagen würde, sein Maul gegen sie zu öffnen. (Reed Peck Manuscript, S.3. Zitiert in Tanners Mormon Kingdom 1:4)
Das Zions Camp wurde zwar organisiert aber ohne Erfolg später aufgelöst. Das Unterfangen war ein Fehlschlag. Joseph Smith schob den Misserfolg der Errichtung Zions auf den Ungehorsam der Heiligen. Diese Auffassung wird auch heute noch in der Kirche vertreten und damit das Nichteintreffen der Prophezeiungen gerechtfertigt.
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Das Kommen Christi vorausgesagt
Joseph Smith prophezeite im Jahre 1835, dass das Zweite Kommen Christi in ca. 56 Jahren stattfinden würde und dass einige seiner gegenwärtige Generation bis dahin den Tod nicht schmecken werden (ca. 1891) 5. Er sagte in LuB 130:14-17 aus, – auf Anfrage, wann Christus wiederkommt – dass wenn er 85 Jahre alt werden würde, er das Antlitz des Menschensohnes sehen werde ( ca. 1890 ).
Das Zweite Kommen hat nicht stattgefunden. Joseph Smith wurde nicht 85. Dieses Aussagen widersprechen dem Neuen Testament. Niemand dieser Generation hat das Zweite Kommen gesehen.
New York soll zerstört werden LuB 84:114-115.
New York, Albany und Boston sollen zerstört werden, wenn sie das Evangelium ablehnen werden.
Newell K. Whitney und Joseph Smith gingen an diese Orte und predigten dort. Die Botschaft wurde nicht akzeptiert. Die Städte wurden nicht zerstört.
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Das Ende aller Nationen
25. Dezember 1832, LuB 87
Joseph Smith prophezeite die Rebellion des Südens und Krieg zwischen den Staaten. Der Süden wird Großbritannien um Hilfe bitten und als Resultat wird Krieg über alle Nationen kommen. Die Sklaven werden revoltieren. Hungersnöte, Plagen, Erdbeben, Donner, Blitze und das Ende aller Nationen wird kommen.
Diese Prophezeiung wird von Mormonen sehr oft benutzt. Allerdings sind sich die meisten der politischen Situation dieser Zeit nicht bewusst. Im November 1832 hatte South Carolina seine Unabhängigkeit erklärt und Präsident Jackson war bereit, die Bundesvollmacht mit Kriegsmitteln wiederherzustellen. Die meisten Menschen erwarteten Krieg. Somit spiegelt die Prophezeiung nur die allgemeinen Annahmen der Zeit wieder. Auch wenn der Süden 1861 revoltierte und Großbritannien zu Hilfe kam, so erhoben sich die Sklaven nicht, Krieg wurde nicht über alle Nationen ausgegossen, es gab keine weltweiten Hungersnöte, Plagen oder Erdbeben, die in Zusammenhang mit diesem Bürgerkrieg gebracht werden könnten. Und das Ende aller Nationen kam nicht.
1843 ging Joseph Smith nochmals in Form einer Prophezeiung auf das Thema ein ( LuB 130:12-13). Interessant ist die so genannte prophetische Aussage: „Es wird wahrscheinlich infolge der Sklavenfrage dazu kommen". Erstens war das nicht schwer zu erraten und würde Gott wirklich eine Vorhersage mit „wahrscheinlich" machen?
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Vereinigte Ordnung für immer
23. April 1834, LuB 104.
Die Offenbarung spricht von einer Vereinigten Ordnung, die Bestand haben soll, bis Christus wiederkommt (Vers 1).
Die Ordnung scheiterte an jedem Ort, an dem sie begonnen wurde und hielt nicht an, bis Christus wiederkommt.
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Die Schulden der Mormonen sollen bezahlt werden
23. April 1836, LuB 104:78-83.
Gott verheißt, dass er die Mitglieder von ihren Schulden befreien wird. Das Herz der Schuldner soll erweicht werden.
Joseph Smith und andere Führer mussten aus Kirtland fliehen, um ihren Schuldnern zu entkommen. Sie hinterließen Tausende von Dollar unbezahlt. Smith musste schließlich Konkurs anmelden.
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Apostel in fremden Ländern und im Himmel
21. Januar 1836. Joseph Smith hatte eine Vision der Zukunft 6, in der er „die zwölf Apostel des Lammes, die jetzt auf der Erde seien...wie sie in fremden Ländern zusammenstanden in einem Kreis, erschöpft, mit ihren Füßen geschwollen und zerfetzten Kleidern..." Er sah „Elder M'Lellin im Süden auf einem Hügel stehend, umgeben von einer großen Menge, zu der er predigte." Er sah auch Brigham Young „in einem seltsamen Land, in einem fernen Land im Süden und Westen, an einem verwüsteten Ort...,wo er zu ihnen in deren eigener Sprache predigte." Er sah die Zwölf außerdem in der celestialen Herrlichkeit.
Das Kollegium der Zwölf, wie sie damals bestanden, waren niemals gemeinsam in einem fremden Land. Elder M'Lellin predigte niemals im Süden und wurde 1838 aus der Kirche ausgeschlossen. Brigham Young predigte nie in einem seltsamen Land in deren eigener Sprache. Wenn die Kirchengeschichte richtig ist, könnten fünf der genannten zwölf Apostel nie das celestiale Reich sehen, denn sie fielen von der Kirche ab oder wurden ausgeschlossen: Lyman Johnson, Luke S. Johnson, William E. M'Lellin, John F. Boynton und William Smith.
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Salem wird in den Händen von Mormonen sein
6. August 1836, LuB 111.
Joseph Smith soll laut einer Offenbarung nach Salem, Massachusetts gehen. Ihm und seinen Begleitern wurde versprochen, dass die Stadt in ihre Hände gegeben werden würde und sie deren Reichtümer erhalten werden.
Joseph kehrte im November ohne Erfolg nach Kirtland zurück. Die Stadt und die Reichtümer vielen nicht in seine Hände.
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Kirtland Bank wird erfolgreich sein
Smith forderte die Mitglieder auf, in die Kirtland Safety Society zu investieren und sagte, dass es der Wille Gottes sei, dass diese Bank gegründet wird. Er prophezeite, dass diese Bank wachsen und andere Banken überleben würde. (LDS Messanger $ Advocate. 3:443, Tanners, MSR 531. History of the Church, Vol 2. S. 509-510. Zions Wachtman, March 24, 1838)
Die Bank brach zusammen. Joseph Smith und Sydney Rigdon verurteilt und mit 1000$ für das Betreiben einer illegale Bank bestraft. Alle die Geld investierten, verloren es.
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Prophezeiung an Thomas Marsh
23. Juli 1837, LuB 112.
Thomas Marsh wurde verheißen, dass er erhöht werden würde, den Juden und den Andern predigen würde, bis zu den Enden der Erde unter vielen Nationen. Gott würde sein Herz kennen.
Nichts von all dem erfüllte sich. Marsh wurde exkommuniziert und war ein bitterer Feind der Kirche für viele Jahre ( auch wenn er sich später der Kirche wieder anschloss). Gott kannte sein Herz scheinbar nicht.
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Joseph Smiths Nachfolger wird sein Sohn sein
22. April 1839 und 27. August 1834.
Smith erklärt, dass sein ältester Sohn, sein Nachfolger werden würde. (Quinn S.638, 630. Zitiert in Mormonism - Shadow or Reality, von Jerald und Sandra Tanner, S.195)
Sein Sohn verließ die Hauptgruppe der Kirche unter Brigham Young und wurde der Präsident der Reorganisierten Kirche im Jahre 1860.
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Dies sind nur einige von ca. 60 Prophezeiungen, die nicht erfüllt wurden. Weitere können eingesehen werden www.exmormon.org/prophet.htm. Das Buch Lehre und Bündnisse steckt voll solcher Prophezeiungen und es ist erstaunlich, mit wie viel Kritiklosigkeit die Mitglieder damit umgehen. Einige verdrängen die Tatsachen, andere finden fragwürdige Erklärungen und wieder andere warten noch heute auf deren Erfüllung.
Okkultismus
Betrachtet man das Leben von Joseph Smith und seinem Umfeld anhand historischer Daten genauer, so wird man erkennen, dass Smith immer wieder mit Magie, Okkultismus und Aberglaube in Verbindung gebracht werden kann. Untersuchungen, wie sie beispielsweise von D. Michael Quinn (früherer BYU Professor und Historiker) in seinem Buch Early Mormonism and the Magic World View, gemacht wurden, zeigen auf, dass sowohl Smith, seine Familie und andere Führer der Gemeinschaft zur damaligen Zeit mit den diversesten okkulten Praktiken vertraut waren. Darunter der Gebrauch von Wünschelruten, Astrologie zur Bestimmung von guten Empfängniszeiten, Untersuchung von Schädelkonturen, magischen Formeln, Sehersteinen und schützenden Talismanen.
Apologeten und Führer haben sich über die Jahre auf das Heftigste gegen solche Anschuldigungen gewehrt, aber es gibt zu viele Fakten und Beweise, darunter Beobachtungen und Aussagen aus dem direkten Umfeld von Joseph Smith (z.B. Martin Harris, Joseph Knight, Oliver Cowdery, und Lucy Mack Smith)
Doch nicht nur Joseph Smith war ein Freund der Magie und des Okkultismus, wie eine Offenbarung in Lehre und Bündnisse an Oliver Cowdery zeigt.
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LuB 8:6-11
Offenbarung an Oliver Cowdery: Erkenntnis der Geheimnisse Gottes und die Macht, alte Aufzeichnungen zu übersetzen, kommen durch Glauben.
Vers 6: „Nun ist dies nicht all deine Gabe, denn du hast noch eine Gabe, nämlich die Gabe Aarons; siehe, sie hat dir vieles mitgeteilt;“
https://www.lds.org/scriptures/dc-testament/dc/8.6?lang=deu
In dem Buch der Gebote, dem Vorgänger von Lehre und Bündnisse, wird die Gabe Aarons noch die Gabe der Wünschelrute genannt. (Vers 3: “the gift of working with the rod”)
Die Verwendung der Wünschelrute von Oliver Cowdery, um nach vergrabenen Schätzen zu suchen, weckt ähnliche Bilder wie Joseph Smith mit einem Stein in einem Hut nach Schätzen suchte. Oliver wollte auch seine Wünschelrute nutzen, in der gleichen Art und Weise wie Joseph Smith seinen Stein und Hut nutzte, um alte Dokumente zu übersetzen.